Blau-Weiß-Elf gewinnt den ersten Titel der Saison gegen Laucha im Elfmeterschießen.
VON HARALD BOLTZE
BAD KÖSEN - Die Fußball-Saison auf Landes- und Kreisebene hat noch gar nicht so richtig angefangen, und in Bad Kösen wird schon der erste Titel gefeiert. Möglich macht dies der in dieser Saison wieder eingeführte Supercup - das Duell zwischen dem Kreispokalsieger (Bad Kösen) und dem Burgenlandkreismeister (BSC 99 Laucha). Vor einer erfreulich großen Zuschauerzahl auf der Anton-Zinner-Sportstätte neben dem Gradierwerk konnte die gastgebende Blau-Weiß-Elf diese Partie gestern im Elfmeterschießen mit 3:1 für sich entscheiden.
Während der Kreisfachverband und der ausrichtende Verein für beste Rahmenbedingungen gesorgt hatten, schafften es die aufgestellten Mannschaften jedoch kaum, gute Fußballkost zu bieten. Vor allem die in die Landesklasse aufgestiegenen Glockenstädter mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, dass ein Klassenunterschied an diesem Tag nicht zu erkennen war. Im Gegenteil: Obwohl auch die Bad Kösener die technisch feine Klinge weitgehend steckenließen, so kamen sie doch über 90 Minuten zu mehr und auch zu besseren Torchancen. So auch nach etwa einer Viertelstunde, als Marco Werner nach Steilpass von Oliver Eschrich plötzlich frei vor dem Lauchaer Tor auftauchte, jedoch für seine Verhältnisse kläglich abschloss.
Nur kurz darauf kam auch der BSC durch einen Schuss von Lucas Hoffmann und einen Schlenzer von Alexander Saal zu ersten Gelegenheiten, ehe vor allem Härte ins Spiel kam. Gestreckte Beine, versteckte Fouls und Ansätze von Rudelbildungen machten schnell klar, dass beide Teams den Supercup nicht nur als Freundschaftsspiel sehen. Schiedsrichter Uwe Löper behielt jedoch weitgehend den Überblick. Und nach weiteren kleineren Chancen von Werner für Bad Kösen und Kapitän Ronny Starch für Laucha ging es in die Pause, in der die Fair-Play-Sieger der vergangenen Saison ausgezeichnet wurden (wir berichten noch).
Nach dem Wechsel blieb das spielerische Niveau weiterhin übersichtlich, die Torchancen für die Kurstädter häuften sich nun aber. Schüssen von Marco Werner (70./73.) fehlte jedoch erneut die Präzision. Zudem wuchs nun der vor kurzem erst vom Feldspieler zum Torhüter umfunktionierte Christian Mika im Kasten der 99er über sich hinaus. Eine abgefälschte Werner-Ecke, einen Werner-Schuss, Kopfbälle von Oliver Eschrich sowie des eingewechselten Stephan Fischer - stets war Mika teils spektakulär zur Stelle. Da auf der anderen Seite auch Jamie Ehrhardt bei einem Schuss von Patrick Hoffmann auf der Hut war, blieb es beim torlosen 0:0 nach 90 Minuten. Die obligatorische Verlängerung schenkte man sich und ging nahtlos zum Elfmeterschießen über.
Hier setzte sich die schwache Leistung der Lauchaer fort. Von vier Strafstößen konnten sie nur den von Alexander Saal im Tor unterbringen. Ronny Battke und Lucas Hoffmann scheiterten an Blau-Weiß-Keeper Jamie Ehrhardt, Ronny Starch verfehlte den Kasten komplett. Auf Seiten der Bad Kösener zielte nur Maik Grottel bei seinem Pfostenschuss zu ungenau, während Mirko Bönicke, Stephan Fischer und Oliver Eschrich die Kugel in die Maschen beförderten. Der Rest war Bad Kösener Jubel. Vor allem, als ihnen Landrat Harri Reiche den üppig ausgefallenen Pokal überreichte. Ob jedoch der eingewechselte Blau-Weiß-Stürmer Maik Grottel den Riesenpokal nach seinem Pfosten-Elfmeter tatsächlich mit in den Urlaub auf "Malle" nehmen kann, ist noch ungewiss.
Die Lauchaer, die auf Mario Bothe und Torhüter-Neuzugang Tobias Schöneburg verzichten mussten, werden sich hingegen vor allem im Spielaufbau Gedanken machen müssen. Ansonsten steht in der Landesklasse eine ganz harte Saison vor der Mannschaft von Trainer Steffen Giese.
Quelle: MZ/Naumburger Tageblatt, Fotos: Andreas Löffler